Hi! Mein Name ist Shira.
Schön, oder nicht? Das Wort stammt aus dem Hebräischen und bedeutet so viel wie "Gedicht" oder "Lied". Und gerade Letzteres ist sehr treffend, bin ich doch eine begnadete Chanteuse - meine Menschen wissen ein Lied davon zu singen.
Für ein felides Wesen weniger bekömmlich bin ich schon einmal umgezogen. Mein früheres Heim war zwar auch schön, jedoch hatte ich unter ein wenig Unbill zu leiden der vielen kleinen Kinder wegen ... was etwas zu viel für mich war, denn in meiner Seele herrscht genügend Getöse, bin ich doch selbst noch ein halbes Wildtier.
Jetzt ist es gemütlich! Und frei! Ich hab meine eigenen Türen und muss nicht mehr meine Menschen anjammern, wenn ich raus will - wenngleich ich das immer noch gerne tue ... erfolgreich, übrigens.
Draußen, das ist jedoch so ein zweischneidiges Schwert. Sicher, es ist spannend durch die Natur vor der Haustüre - und auch weniger spannend, aber sicher, weil kaum Autos an meinem Haus vorbeifahren.
Aber die anderen Katzen! Wer hat die denn alle frei gelassen? ... oder (gesungen): Who let the cats out? Ich meine, ich bin ja nicht ungesellig, was meine Menschen sicher bestätigen können, aber diese nervigen Vierbeiner, die sind doch nur auf eines aus ... besonders der rothaarige Kerl von gegenüber ... was bildet der sich eigentlich ein? Glaubt, dass er mich permanent bezirzen kann, nur weil alles an ihm eine Nummer größer ist ... bis auf die Stimme ... Micky Maus lässt grüßen ... schade, dass ich mir mit Grinsen so schwer tue ... obwohl - halt! - da gibt's doch eine entfernte Verwandte von mir, die mit der kiffenden Raupe befreundet war ... ?
Aber ich schweife ab. Micky Maus jedoch ist ein gutes Stichwort. Ich hab mich schon mal gefragt, ob eine von denen auch Micky geheißen hat. Wen ich damit meine? Na ja, Freigang für Katzen bedeutet, dass man als Katze nicht nur auf Katzenfutter angewiesen ist, sondern auch vom reichhaltigen Buffet von Mutter Natur naschen kann. Wobei ich schon sehr auf die Einhaltung meiner täglichen Fütterungsmenge poche - Imbiss in der freien Wildbahn hin oder her. Und, ja, ich kann mir am Ende gut vorstellen, dass die Zwischenmahlzeiten auch Vornamen haben, warum denn nicht?
Doch genug der Worte. Ich stehe nun vor der schweren Entscheidung, mich ein wenig aufs Ohr zu legen, oder meine Menschen zu nötigen, mir eine meiner verdienten Mahlzeiten zuzubereiten - das kann ich nämlich sehr gut. Zu meinem Bedauern muss ich jedoch konstatieren: meine Menschen sind lernfähig ... leider ...